Nur Stunden nach dem Fertigstellen meines Berichtes von ASV Marienkirchen/P. sollte es für mich in einem ähnlichen Tempo weitergehen. Wegen der ungewohnten Spielansetzung um 13 Uhr war diese Uhrzeit natürlich ein wahres Geschenk für einen Groundhopper, dass nach kurzer Bedenkzeit dankbar angenommen wurde!
Wie schon am Vortag entschied sich auch Brucki
die kurze Reise in den Westen Niederösterreichs anzutreten, dessen Fahrt gerade mal eine volle Stunde dauerte - diesmal aber ohne starke Verkehrsbedingungen auf den Autobahnen des Bundeslandes.
Überpünktlich und ohne viel Stress kamen wir daher zehn Minuten vor Anpfiff auf dem Sportplatz an, der zwar von der Infrastruktur nicht allzu viel zu bieten hat, aber mit dem Panorama eine Menge Pluspunkte sammeln konnte: die wunderschöne, blaue Donau!
Bereits kurz nach dem Betreten des Vereinsgeländes kamen mein Mitfahrer und meine Wenigkeit zu der Ehre, mit dem symphatischen Obmann ein paar Worte auszutauschen bei dem ich mich im Vorfeld angekündigt hatte. Wie man bei dem Gespräch erfahren hat feiern einige der Spieler einen sogenannten Polterabend (!), dementsprechend setzte man den Anpfiff einfach um 13 Uhr fest - im Tausch mit der Reserve.
Leider hatte die regionale Zeitung diesen Spieltermin nicht rechzeitig der Öffentlichkeit preisgegeben, somit kamen also trotz des durchaus wichtigen Spieltages um einiges an Zuschauer weniger - offiziell nur 28 Zuschauer, meiner Meinung nach waren aber schlussendlich um die 50 bis 60 Besucher anwesend.. darunter ein unbekannter, möglicher Groundhopper (?) der ebenfalls mit seiner Kamera zahlreiche Bilder von der Sportanlage schoss!
Der Ort Klein-Pöchlarn liegt am Südrand des niederösterreichischen Waldviertels im Nibelungengau und trägt den Status als eine Marktgemeinde - nur unweit vom Groundhopperkollegen Martin
entfernt, der leider mit einer Krankheit das Wochenende ausfällt - gute Besserung an der Stelle.
Der Sportverein gründete sich schon überraschend früh im Jahr 1947, aber von der Geschichte des Klubs ist recht wenig bekannt laut meinen intensiven Recherchen. In jüngster Vergangenheit spielte der Klub in der zweiten Klasse Yspertal eine Rolle im Mittelfeld, ohne wirklichen Ausreißer nach oben..bis jetzt!
Aus sportlicher Sicht liegen sie nur drei Zähler hinter dem akutellen Tabellenführer und hatten zusätzlich einen dichten Verfolger zu Gast. Der USV Münichreith liegt als Viertplatzierter nur einen Punkt dahinter, somit konnte man zurecht von einem 6-Punkte-Spiel sprechen das angesichts der relativ wenigen Spieltage eine wichtige Partie darstellt.
Über den Sportplatz gibt es ebenfalls ein wenig zu berichten. Die Zuschauer machten es sich großteils auf der sonnigen Längsseite bei den Holzbänken gemütlich, während der Rest den Schatten aufsuchte beim Vereinshaus direkt hinter dem Gehäuse. Ein zusätzlicher Ausschank sorgte dort für genügend Speis und Trank, dessen Angebot ich natürlich zu nutzen wusste!
Das eigentliche Highlight befand sich auf der zweiten Längsseite wo man erst den Hügel im wahrsten Sinne des Wortes erklimmen musste um das ganze Ausmaß erkennen zu können. Man hatte von dort nicht nur einen wunderbaren Ausblick auf das gesamte Spielgeschehen sondern auch auf die Donau hinter uns, die bei diesem Wetter besonders schön glänzte.
Zum Spiel: Aufgrund des starken Windes standen erstmal einige gelbe Karten an der Tagesordnung, da beide Mannschaften sehr bissig und teilweise übermotiviert in die Partie gingen. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit gelang dem USV Münichreith das 1:0, dessen Vorsprung sie im Laufe der Spielzeit tatsächlich noch ausbauten! Spätestens nach dem zweiten Treffer der Gäste konnte das Spiel als entschieden eingestuft werden, während die Heimischen wegen einer Ampelkarte noch zusätzlich einen Spieler verloren - der damit auch noch am nächsten Spieltag gesperrt ist.
Obwohl es spielerisch und auch zuschauertechnisch kein großer Leckerbissen war, ist der Besuch durchaus gelungen. Man knüpfte nicht nur neue Kontakte, sondern lernt bei der fehlenden Infrastruktur die anderen "Waffen" zu schätzen - das Panorama, was gerade im Amateurfußball einiges wettmachen kann!
In diesem Sinne wünsche ich dem Obmann alles Gute für den weiteren Saisonverlauf, vielleicht klappt es ja eines Tages mit dem langersehnten Aufstieg - und einem sicher gut besuchten Derby gegen den SV Pöchlarn...