Ursprünglich sollte der Sonntag in Slowenien und in der Steiermark verbracht werden, aber aufgrund von zeittechnischen Problemen musste die Planung doch noch umgeändert werden. Als Ersatz ging es wieder quer durch Niederösterreich zum SC Engelhartstetten, der in der zweiten Klasse Marchfeld aktiv ist.
Die Marktgemeinde liegt im Weinviertel in der südöstlichen Ecke des Marchfeldes, daher ist auch die Ligazugehörigkeit dementsprechend klar. Die letzten Jahre waren aber auf sportlicher Ebene nicht gerade einfach zu bewältigen!
Seit der Zusammenlegung der beiden Marchfelder Ligen 2012 findet man den Klub meistens in den unteren Tabellenregionen – daher spielen sie lediglich eine kleinere Rolle. Vor allem in dem Spieljahr liegen sie mit nur acht Punkten an vorletzter Stelle und haben bis dato schon über hundert Gegentore kassiert – auf dem Papier keine guten Vorzeichen gegen einen Aufstiegsaspiranten wie der SC Obersiebenbrunn, dessen Hinspiel im goldenen Herbst sogar zweistellig geworden ist.
Trotzdem gibt es auch gute Neuigkeiten in absehbarer Zukunft. Der SC Engelhartstetten besteht schon seit dem Jahr 1920 und wird bald das 100-jährige Jubiläum feiern – eine Leistung, auf die man wirklich stolz sein kann!
Für mich hingegen begann die einstündige Fahrt ins Marchfeld relativ knapp vor Spielbeginn – wie immer gab es auf diesen Strecken kaum Verkehr, so dass man auf den Landstraßen sogar noch einige Minuten gewinnen konnte. Bei meiner rechtzeitigen Ankunft ergatterte ich sofort einen Parkplatz auf der wenig befahrenen Hauptstraße, ehe es in Richtung Eingang ging.
An der Kassa gab es von der Dame einen üblichen weißen Eintrittskupon ausgehändigt, ehe ich das Vereinsgelände offiziell betrat. Dort fand ich eine klassische, aber auch sympathische Sportanlage die nicht nur auf jeder Seite betretbar war, sondern auch eine Tribüne auf der Längsseite besaß!
Hinter dem Tor lag das hochmoderne Vereinshaus, wo die Spielerkabinen sowie die Spielanzeige ihren Platz hatten. Kurz vor Anpfiff kam ich außerdem mit dem Schiedsrichter ins Gespräch, aber natürlich mit der Hoffnung gute Bilder einzufangen von meiner zweiten Begleitung, der Kamera – schöne Grüße an dieser Stelle, ich denke die Fotos sind mehr als gelungen. ;-)
Unmittelbar neben der Tribüne konnte die Kantine besichtigt werden, die stolzer Weise sogar in den Vereinsfarben gehalten wurde und einen gemütlichen Eindruck vermittelte. Insgesamt kann man von einer sehr ordentlichen Sportanlage sprechen, die bei besten Wetter bestmöglich abgelichtet worden ist!
Zum Spiel: Angesichts des Tabellenstandes erwartete ich mir persönlich ein Schützenfest, aber hier habe sowohl ich als auch der Gast die Rechnung ohne der Heimelf gemacht. Während der SC Obersiebenbrunn nicht wirklich in Fahrt kam dauerte es bis zum Ende der ersten Halbzeit, ehe man mit zwei schnellen Treffern in Führung gehen konnte. Nach Seitenwechsel sah man im Prinzip das gleiche Bild – die Gäste drückten, aber es gelang nicht wirklich ein guter Spielzug gegen einen defensiv stehenden Gegner! Der Spielstand von 0:4 geht im Endeffekt völlig in Ordnung, auch in dieser Höhe. Sehr überraschend war trotzdem die Tatsache, dass die Heimischen lange Zeit die Partie offen hielten und sich nicht aufgaben – Hut ab vor dieser Moral innerhalb der Mannschaft, sowas sieht man auch als neutraler Beobachter gerne.
Während für den SC Engelhartstetten in dieser Rückrunde nur noch Platz 13 im Bereich des Möglichen liegt, kämpft fast die halbe Liga um den Aufstieg, weil die ersten sieben Tabellenpositionen nur zwei (!!!) Punkte voneinander entfernt sind… hier bahnt sich möglicherweise ein irres Saisonfinish an, dass mit großen Interesse weiterhin verfolgt wird!
Sowohl der Kampf um den Titel als auch der SC Engelhartstetten, für den es bald nur noch bergauf gehen kann!