Der langersehnte Frühjahrs-Auftakt der Rückrunde im österreichischen Unterhaus hat endlich begonnen! Nach meinem spontanen Besuch am Freitag beim Wiener Stadtligisten SC Ostbahn XI war es nun an der Zeit, erstmals im Jahr 2016 bei einem Verein aus dem Burgenland anzuschreiben!
Ausgesucht wurde nach langer Überlegung der ASKÖ Klingenbach, die in der Burgenlandliga (die vierthöchste Spielklasse) aktiv sind. Mit einem weiteren Groundhopperkollegen ging es ab Vösendorf gemeinsam weiter zum Grenzstadion, deren Umfeld wirklich unmittelbar an der ungarischen Grenze liegt.
Gerade mal zehn Kilometer braucht man von hier in das bekannte Sopron, an deren Bundesstraße gelangen wir schließlich nach einer dreißig-minütigen Fahrt zum Ziel. Auch die Umgebung ist mir bereits bestens vertraut, Vereine wie Siegendorf, Zagersdorf oder Hirm habe ich schon beehren können.
Zehn Minuten vor Anpfiff kamen wir dank der genauen Adresse beim Stadion an, geparkt wurde unmittelbar in der danebenliegenden Straße - es waren hier auf jeden Fall genügend Parkplätze vorhanden, auch kurz vor Spielbeginn. Insgesamt zählte man 220 Besucher, ob auch Auswärtsfans von Parndorf mit waren, wage ich nebenbei stark zu bezweifeln.
Schon am Eingang lacht einem das kleine Vereinshaus inklusive einer schönen Spielankündigung an, im dem sich die Kantine befinden sollte wie wir später herausfanden. Bei der Kassa bekam man um den Normalpreis ein individuelles Ticket same Vereinsnamen ausgehändigt, somit wurde auch hier erfolgreich investiert!
Klingenbach ist übrigends der 59ste besuchte Sportplatz im gesamten Burgenland, deren Akzent man auch hier wieder stark hören konnte - von den Emotionen ganz zu schweigen, da man hier im Gegensatz zu anderen Bundesländern den Fußball lebt..
Neben der modernen Haupttribüne gab es hinter dem Tor Steh- sowie Sitzbänke in "Old-School", wie man bei den Stufen sehen kann. Erinnerungen an den FK Hainburg wurden schnell wieder geweckt, ansonsten ist vorallem die Tribüne zeitgemäß. Kein Wunder, da erst im Mai 2015 die Zuschauertribüne sowie der Klubraum eröffnet wurde..alles war in einem sehr guten Zustand, vorallem die Kantine!
Die goldenen Zeiten des ASKÖ Klingenbach waren nach der Gründung 1945 in der 90ern, man konnte sich bis in die Regionalliga vorkämpfen und sogar in die damalige 2. Division aufsteigen - in die damals zweithöchste Spielklasse Österreichs. Ein Spieler Namens Hans Dihanich konnte besonders herausstechen, der als junger Spieler den Sprung ins Profigeschäft schaffte.
Seidem Abstieg 2003 sind sie fester Bestandteil in der Burgenlandliga, bis jetzt hielten sich sich konsequent im Mittelfeld - in dieser Rückrunde kämpfen sie mit dem vorletzten Tabellenplatz gegen den Abstieg in die Fünftklassigkeit. Gegen die zweite Elf aus Parndorf war somit verlieren verboten..
Zum Spiel: Nach einem anfänglichen Geplänkel wurden die Hausherren im Verlauf des Spiels mutiger, in der 27. Minuten konnten sie schließlich in Führung gehen! Diesen knappen Vorsprung retteten sie gerade noch in die Pause, kurz vor Abpfiff wurde u.a. den Gästen ein Tor aberkannt wegen Abseitsstellung. In der zweiten Hälfte wurden die Gäste wie erwartet stärker und schafften nach einigen vergeblichen Anläufen den Ausgleich zum 1:1. Obwohl es danach noch ein offener Schlagabtausch wurde, konnte das runde Leder nicht mehr ins Tor untergebracht werden..
Der Punktgewinn wird unheimlich wichtig zum Ziel Klassenerhalt sein, da die anderen Abstiegskandidaten noch in Reichweite sind. Ob sie es tatsächlich schaffen, sieht man spätestens am Ende der Saison..
ASKÖ Klingenbach ist aufgrund der Geschichte und dem Grenzstadion ein sehr interessanter Verein, für Fußballfans ein Punkt den man unbedingt machen sollte!
Kurios: Diesmal wurden wir von einem Journalisten (?) angesprochen, der die Partie per Kamera aufnahm. Der kurze, aber interessante Dialog begann mit den Worten "Jungs, seids a wieder vertreten?" und endete damit, dass mein Mitfahrer ein "Immer und überall" höchst motiviert herausbrachte. Wahrlich kurios...