Im Juli ist der Fußball oft eher nur rar gesät. Trotzdem ist es mittlerweile zur wunderbaren Tradition geworden, genau um diese Zeit nach Deutschland zu flüchten und sich die ersten Bewerbsspiele der neuen Saison anzuschauen!
Bereits seit 2015 durfte man in der bayerischen Gegend viele neue Städte kennenlernen – letztens Jahr ging es beispielsweise zum „großen“ Derby nach München, wo die blauen 1860er im Grünwald-Stadion auf TSV 1860 Rosenheim traf. Genau an der Stelle konnte sich der Kreis endgültig schließen…
Insgesamt zwei Spiele sollten laut dem Plan von Martin an diesem Tag stattfinden, dessen Anfang der TSV 1860 Rosenheim machte mit dem relativ frühen Anpfiff um 13 Uhr. Bei der gemeinsamen Abfahrt vom üblichen Treffpunkt stand mit Philipp ein weiterer Mitfahrer plötzlich fest, ehe man in dieser Besetzung die spannende Fahrt zusammen startete!
Trotz des starken Verkehrsaufkommens stellte der Stau an der Grenze kein Problem dar, weil man kurz vor dem Grenzübergang auf die Bundesstraße wechselte und sich somit einiges an Wartezeit ersparte. Überpünktlich kamen wir daher beim Jahnstadion an, dass bereits 1969 eröffnet worden ist und als Heimstätte der Rosenheimer dient.
Der Turn und Sportverein gründete sich im Jahr 1860 als sogenannte Turnfeuerwehr, ehe einige Jahre später die Fußballsektion dazustieß (1919). Seitdem ist der Klub durch seine unkomplizierte Art stets positiv aufgefallen:
Im Laufe der vielen Saisonen bis zur heutigen Gegenwart gehört der Verein zu den konstantesten Kräften im gesamten Oberbayern. In der jüngsten Vergangenheit etabliert man sich im Moment in der viertklassigen Regionalliga Bayern, die mit (einjähriger Unterbrechung) längst ihr sportliches Zuhause geworden ist!
Das hat man auch dem Jahnstadion zu verdanken, dessen Infrastruktur dafür perfekt geschaffen ist. Wegen dem Aufstiegsverzicht der Konkurrenz vor drei Jahren stand schnell fest, dass der damalige Drittplatzierte den Aufstiegsplatz und somit die direkte Wiederkehr feierte: der TSV 1860 Rosenheim.
Dank unserer frühen Ankunft war es uns diesmal vergönnt, einen Parkplatz in der Nähe des Kassabereiches zu finden – in einer besiedelten Wohngegend ist das oft keine einfache Aufgabe. Mit einem schönen Ticket sowie einer Spielvorschau um insgesamt zwölf Euro ging es endlich direkt in das Stadion, wovon ich mir rasch ein Bild machte:
Viele der anwesenden 360 Zuschauer fanden sich auf der überdachten Tribüne wieder, die im angenehmen Schatten lag bei unangenehm heißen Tagestemperaturen. Ebenfalls auffällig war die hochmoderne Laufbahn zwischen Tribüne und Spielfeld, die von den anderen Sportsektionen regelmäßig genutzt wird um selbst große Erfolge zu feiern!
Ein Stück weit hinter dem Tor stand das große Vereinshaus, dass mach als gut bestückt werten konnte. Man hatte nicht nur die Spielerkabinen dort, sondern auch zahlreiche Sitzplätze sowie einen Balkon und einer großen Kantine, wo auch die „Presseecke“ eingerichtet war. Hier ist man definitiv auf alles vorbereitet…
Stark beeindruckt von der Infrastruktur ging es auch am Spielfeld hoch her. Am ersten Spieltag der neuen Saison hatte man mit dem VfR Garching eine durchaus starke Truppe zu Gast, die letzte Saison in den Top 5 standen. Dennoch hat der Fußball seine eigenen Regeln!
Zum Spiel: In einer guten Anfangsphase gingen die Gäste wie erwartet in Führung, die sie nach dem Ausgleich auch sofort wiederherstellten – mit diesem 1:2 ging es anschließend auch in die wohlverdiente Pause. Im zweiten Durchgang flachte die Partie etwas ab, zeigte aber dem neutralen Beobachter ein absolut spannendes Finish! Mit dem plötzlichen Ausgleich zum 2:2 in der 82. Minute bekamen die Heimischen die berühmte zweite Lunge und sicherten sich nach einem Eckstoß in Minute 96. (!) doch noch den Siegtreffer, der standesgemäß emotional gefeiert worden ist – besser kann man nicht in die neue Saison starten…
Nach diesem tollen Auftakt im Jahnstadion sollte es meine Mitfahrer und mich nach Spielende in das schöne Zentrum der Stadt Rosenheim schlagen, die mit über 60.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Oberbayerns ist und einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten hatte.
Ein Blick in diese freundliche Gegend lohnt sich allemal, egal ob im Jahnstadion oder bei einem Familienbesuch in der schönen Stadt – für uns insgesamt ein Auftakt nach Maß, aber noch lange nicht das Ende des Tagesausfluges…