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SK Sturm Graz - SKN St.Pölten (Frauen)
27.05.2018- Graz/Steiermark Trainingszentrum Messendorf 50 Zuschauer Frauen Bundesliga
SK Sturm Graz – SKN St.Pölten 1:0
Direkt nach meiner Auftaktpartie in Deutschfeistritz ging es für mich anschließend nur gute zwanzig Minuten weiter nach Graz, dem Herzstück der Steiermark. Dort erwartete mich ein Spiel der Extraklasse im österreichischen Damenfußball – der drittplatzierte SK Sturm Graz empfing der Dominator der Liga, den SKN St.Pölten!
Bevor es jedoch zum Trainingszentrum gehen sollte, hatte ich noch genügend Zeitpuffer um einen Blick in die großartige Innenstadt zu werfen. Im Zentrums wurde im Eifer des Gefechts nicht nur eine Ansichtskarte gekauft, sondern konnte mit der Besichtigung des Hauptplatzes, dem Burgtor sowie der Domkirche einen hervorragenden Eindruck hinterlassen.
Nach dieser historischen Runde durch die Sehenswürdigkeiten der sympathischen Landeshauptstadt ist irgendwann der Zeitpunkt gekommen, sich den ernsten Sachen des Lebens zu widmen:
Nur ein paar Minuten dauerte die kurze Fahrt zum offiziellen Trainingszentrum des Traditionsvereins SK Sturm Graz, dass schon 1990 eröffnet und 2008 großflächig umgebaut wurde mit insgesamt einen Kunstrasen und drei Rasenplätzen – schlussendlich natürlich mit der Absicht, die bestmögliche Entwicklung der Jugend zu gewährleisten und ein Auge auf die nächste goldene Generation zu haben.
Bei meiner Ankunft stellte ich schnell fest, dass in einer geographisch ruhigen Gegend gebaut wurde, was für die Parkplatzwahl natürlich gewisse Vorteile hatte. Während ein Teil im asphaltierten Bereich stand, stellte ich mich wie der Rest der Zuschauer auf den Rand der wenig befahrenen Straße und bewältigte die letzten Meter zu Fuß um bereits die ersten Bilder außerhalb festzuhalten!
Mit zahlreichen Graffitis und dem Fahnenmast samt dem schwarz-weißen Vereinslogo kann man den Eingangsbereich als durchaus gelungen bezeichnen. Doch dies war nicht die einzige positive Nachricht.
Dank meiner Vorankündigung und der gleichzeitig positiven Rückmeldung der Funktionäre war es mir gestattet, ausnahmsweise keinen Eintritt zu bezahlen – vielen Dank nochmal an der Stelle für die Gastfreundschaft!
Bei der Erkundungstour auf der Tribüne ist die Kantine im höchsten Maß zu loben. Man fühlt sich auf Anhieb wohl und ist auch auf kulinarischer Seite bestens verwöhnt, da es einige warme sowie auch kalte Speisen im Angebot gab. Höhepunkt sind die Bilder ehemaliger Legenden sowie der ein oder andere Pokal, der in der Vergangenheit gewonnen werden konnte.
Weiters war es auch möglich, das Spielfeld problemlos zu umrunden. Während ganz klassisch die Ersatzbänke mit Werbebanden gegenüber auf der zweiten Längsseite lagen, hatte man gerade von dort den besten Winkel auf das Spielfeld sowie der Anlage.
Die meisten der Zuschauer suchten Schutz unter der Überdachung, die gleich vor der Kantine triumphierte und einen großen Anteil genoss das Spiel ohne großen Sonnenbrand zu überstehen – vorausgesetzt man bewaffnete sich sozusagen mit einer Sonnencreme, die man an diesem Tag wirklich brauchte um das Wetter halbwegs zu überstehen!
In sportlicher Hinsicht befinden sich die Frauen vom SK Sturm Graz auf einem absoluten Höhenflug. 2014 noch als Aufsteiger in der Bundesliga, etablierten sie sich enorm schnell und schafften es sich in den letzten drei Jahren in den Top 3 festzusetzen. Vor allem schafften sie es nach der ersten Saison in der höchsten Spielklasse, sich vom Kooperationspartner FC Stattegg namentlich loszulösen und als offizieller SK Sturm Graz im Spielbetrieb teilzunehmen.
Mit dem Tabellenführer SKN St.Pölten kam ein großer Brocken als Gegner angereist, die mit Erfolgen und Namen momentan nur so herausstechen. Seit 2015 Serienmeister und mehrfacher Pokalsieger scheinen sie fast alles zu übertrumpfen und haben mit der bekannten Nationalteamspielerin Nadine Prohaska einiges an Starpower ab Bord – dennoch sollte am grünen Rasen einiges anders laufen...
Zum Spiel: In einer intensiven Partie zeigten die Damen auf dem Spielfeld ein sehr hohes Niveau, nicht umsonst zählen sie zu den Besten des Landes. Trotzdem verabsäumten es die dominierenden Niederösterreicherinnen, aus ihrem vielseitigen Ballbesitz die nötigen Treffer zu erzielen und möglicherweise das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Erst mit der Dauer wurden auch die Heimischen mutiger und suchten immer mehr die Offensive – was sich schlussendlich tatsächlich bezahlt machte! Mit einem Konter versenkten sie das Spielgerät spät in der 89. Minute und sorgen damit für eine Sensation, die sich sehen lassen kann!
Mit diesem einmaligen Sieg über den amtierenden Meister sind die Gäste erstmals seit vier unglaublichen Jahren offiziell geschlagen.
Diese drei Punkte haben auch bestimmte Auswirkungen auf die Tabelle, denn dank dem Umfaller vom Konkurrenten SV Neulengbach stehen die Grazerinnen mit dem besseren Torverhältnis auf Rang 2 und können somit zum dritten Mal in Folge den Vizemeistertitel in Angriff nehmen! Ein wahrer Grund zum Feiern, der mich von diesem Besuch beim SK Sturm Graz umso mehr beeindruckte.
Für mich hingegen war der Tag noch nicht ganz vorbei, weil die dritte und letzte Partie am Heimweg noch vor mir lag. Im Burgenland sollte mich ebenfalls eine fausdicke Überraschung zum Abschluss erwarten…