Über Atzenbrugg und Tulbing führte mich der Weg weiter in das cirka fünfzig Minuten entfernte Klosterneuburg, die ich bereits seit meinem Besuch im letzten Jahr kannte. Allerdings mit einigen interessanten Fakten!
Der SG Klosterneuburg renovierte vor einem Jahr die Sportanlage Happyland, daher musste der zweite Sportplatz in Weidling für die Heimspiele herhalten. Diesen besuchte ich vor exakt 365 Tagen (!), damals gewannen sie nach einem 2:0 Rückstand doch noch mit 3:2 in einem hochdramatischen Spiel gegen SV Gablitz.
Jetzt wo das Happyland fertig renoviert wurde, bot sich die Gelegenheit dank der Ansetzung die richtige Heimat der Stadt zu erledigen. Der Verein hat dafür eine sehr interessante Hintergrundgeschichte:
Vor zwei Jahren gab es noch zwei eigenständige Vereine dieser Stadt, der SC Klosterneuburg in Wien (mit dem Vorgängerverein SC Weidling) und dem FC Olympique Klosterneuburg (gegründet 2005, heimisch in Niederösterreich).
Nach der Spielzeit 2013 schlossen sich diese beiden Klubs zu einer Einheit zusammen und starteten in der sechstklassigen Gebietsliga Nord/Nordwest in NÖ, wo man bis jetzt verweilt und dauerhaft im vorderen Drittel mitmischt.
Auch dieses Jahr liegen sie wieder in den Tabellenregionen, mit dem SC Laa/Thaya kam allerdings eine gleichstarke Mannschaft zum Heimspiel.
Die Gäste sind mir schon lange kein unbekanntes Blatt mehr, sowohl zuhause beim torlosen Remis gegen SV Spillern als auch bei der Auswärtsniederlage gegen SV Langenlebarn konnte ich mir ein Bild von der Mannschaft machen..
Die Sportanlage Happyland bietet eine Vielzahl an Parkplätzen, der Weg zum Sportplatz selbst ist aber neben einer Baustelle und einem eingezäunten Kunstrasenplatz zu erreichen. Dort angekommen gab es keinen richtigen Kassabereich, nur der freundliche Kassier wartete schon mit einem diesmal blauen Eintrittskupon.
Wie sehr sich die Anlage im Laufe der letzten Jahre verändert hat, sieht man sehr gut vom Besuch meines Groundhopperkollegen Andreas, wie man auf seinen Bericht erkennt. Mittlerweile hat sie einen sehr modernen Standard, die Tribüne ist um einiges kleiner aber dafür qualitativ hochwertig. Auch die gemütliche Kantine, die neben der Tribüne direkt angrenzt, konnte sich sehen lassen. Diese bekommt neben der feinen Auswahl an Speisen und Getränken eine Spitzennote.
Ansonsten lässt sich das Spielfeld, dass eine sehr gut gepflegte Laufbahn besitzt, ohne Problem umrunden auf allen vier Seiten. Pünktlich um 17:00 ging die Partie los...
Zum Spiel: Schon seit der ersten Sekunde merkte man an der Körpersprache, dass der SG Klosterneuburg mehr diesen Sieg wollte als die Gäste. Man war viel spielfreudiger in den Offensivaktionen, nach 21 Minuten gelang dann auch das erste Tor zur Führung. Nach einem verwandelten Strafstoß konnte man kurz vor dem Pausenpfiff auf 3:0 erhöhen, was auch gleichzeitig der Pausenstand war. Nach Seitenwechsel sah man eine kleine Machtdemonstration der Heimischen, mit viel Ruhe am Ball und den hervorragenden Kombinationen nahm man nach und nach den Gegner auseinander! Nach einem Doppelschlag zum zwischenzeitlichen 6:0 bekamen sie nochmal zwei (!) Elfmeter zugesprochen, so kam dann das kuriose Ergebnis von 8:0 zustande...
Ein hoch verdienter Sieg und eine Glanzleistung bringt den SG Klosterneuburg vorübergehend auf den sechsten Tabellenplatz, mit Aussichten auf den Top 5 der Gebietsliga Nord/Nordwest.
Weitere Besuche sind im Happyland nicht ausgeschlossen, da der Verein als auch die Spielerphilosophie sehr symphatisch wirkt! Im heutigen Kader der 16 Spieler waren gerade mal zwei Ausländer dabei...
Kurios: Die Gäste sollte ich nach meinem dritten Spiel eher meiden, die Statistik in den drei live gesehenen Spielen (3 Spiele, 1 Remis, 2 Niederlagen - Torverhältnis 0:12) sprechen wohl eine deutliche Sprache. Ebenfalls erwähnenswert war die Aussage eines Heimischen Fans in der Kantine zur Halbzeit: "Wenns in da 80 Minutn 5:0 steht, konn i endlich beruhigt heim gehn.."
Kleine Anmerkung: Nach 80 Minuten stand es bereits 7:0... :-)