www.amatzka.at - Groundhopping von Alexander Matzka

SKV St.Oswald - USV Münichreith

13.05.2018- Sankt Oswald/Niederösterreich
Sportplatz
29 Zuschauer
2. Klasse Yspertal

SKV St.Oswald - USV Münichreith 1:5

Nach Spielende in Leonding beim ASKÖ Doppel-Hart ging die Reise nach einem kurzen Aufenthalt in Traun weiter in Richtung Heimweg. Dank dem Heimspiel um 16:30 des Sport- und Kulturvereins St.Oswald machte ich auch dort einen durchaus wichtigen Zwischenstopp, um mir das Spiel "David gegen Goliath" (sprich Tabellenschlusslicht gegen den Tabellenführer) höchstpersönlich anzusehen!

Bei meiner überpünktlichen Ankunft wurde der Sportplatz erst im zweiten Anlauf gefunden, der etwas außerhalb in der Nähe vom Freibad liegt. Man kann zwar auf der ein oder anderen Seite ohne viel Stress parken, aber aufgrund vom Platzmangel der Autos war dies nicht gerade ein einfaches Unterfangen.

Am Eingang wartete diesmal kein Kassier und auch kein Funktionär, der während der Partie den üblichen Eintritt verlangte. Dafür kam ich noch während des Einlaufs der Spieler in das Gespräch mit den gastfreundlichen Einheimischen, die mir eine wertvolle Information mit auf dem Weg gaben:

Dieses Heimspiel sollte das letzte für mindestens ein Jahr werden, da man im Herbst alles auswärts spielen möchte. Grund dafür ist der Abriss des alten Vereinshauses, der bereits am nächsten Tag beginnen würde!
Ein besseres Timing konnte ich persönlich also gar nicht erwischen, um diesen Verein und dessen Sportplatz mit höchster Motivation abzulichten im Laufe des Spiels.

Sieht man sich die Längsseite genauer an, wird klar wieso der Verein dieses Vorhaben eingeht und versucht mit der modernen Zeit weiter Schritt zu halten.

Bereits seit der Gründung 1979 steht dieses Vereinshaus, dass mit einer Sitzbankreihe, einer Aufschrift des Vereinsnamens und der Spielerkabinen punkten kann. Die Kantine war zu diesem Zeitpunkt noch betretbar aber schon auffällig leer geräumt, wobei man mit warmen Speisen frisch vom Grill noch mehr Symphatien erweckte.

Der Rest der mindestens fünfzig anwesenden Zuschauer verteilte sich daneben auf der Holzbankreihe, von dort ich die Umrundung um das ganze Spielfeld startete. Wie groß der Zusammenhalt dieses Vereins tatsächlich ist, erkennt man an einigen Fakten:

Man hat nicht nur einen Damenverein und legt den Fokus auch auf den Frauenfußball. Besonders das Theater spielt in diesem Ort eine große Rolle, daher kam auch die Umbenenneung vom FC St.Oswald zum SKV St.Oswald im Jahr 1990 zustande, um den Einwohnern Nahe zu sein und ein miteinander garantieren zu können!
Das ist bei weitem nicht selbstverständlich, aber umso erfreulicher das es gerade in einer Zeit des Vereinssterbens so gut funktioniert.

Der größte sportliche Erfolg war das Erreichen des Herbstmeistertitels Anfang der 90er. Ansonsten tut sich die Herren-Kampfmannschaft besonders schwer, denn mit dauerhaften Tabellenplätzen als Schlusslicht der zweiten Klasse Yspertal ist es nicht immer einfach, die Motivation ständig hochzuhalten.

An der Stelle möchte ich gern auf die Homepage des SKV St.Oswald verweisen, wovon sich manche Landes- und Gebietsligisten tatsächlich eine Scheibe abschneiden könnten!

Mit drei Siegen in der bisherigen Saison ist sogar noch der Tabellenvorletzte in einer gewissen Schlagdistanz erreichbar. Gegen den Tabellenführer aus Münichreith sollte es aber keine leichte Aufgabe werden, denn bereits das Hinspiel im Herbst erlebte ich hautnah mit - das schlussendlich mit 5:0 ziemlich deutlich ausging...

Zum Spiel: Obwohl der große Favorit nach 180 Sekunden in Führung gegangen ist, hielten die Heimischen mit den starken Windverhältnissen überraschend gut dagegen.
Trotz dem Halbzeitstand von 0:2 gaben sie sich nicht auf und schafften Mitte der zweiten Hälfte den umjubelten Anschlusstreffer, der wieder Spannung in die Partie brachte!
Mit zwei Ampelkarten in der Schlussphase war aber klar, dass der USV Münichreith am Ende leichtes Spiel hatte und dem tapferen Gegner noch drei weitere Treffer einschenkte um den Endstand von 1:5 endgültig klarzumachen.

Insgesamt ist das Ergebnis viel zu hoch ausgefallen, denn man konnte den Tabellenführer durchaus paroli bieten und die Partie lange offen halten. Etwas schade das es nicht zu einem Punktgewinn gereicht hat, aber mit der Leistung kann man zufrieden sein und gibt auf jeden Fall Hoffnung für die kommenden Spielzeiten!

Dem Verein wünsche ich mit dem Bau des neuen Vereinshauses alle Gute und wer weiß - vielleicht bahnt sich eines Tages ein Zweitbesuch an, wo mein geschätzter Groundhopper-Kollege Martin sicher auch mit von der Partie wäre!

Kurios: Trotz der spielerischen Spannung war nicht jede Person auf dem Sportplatz zufrieden. Besonders dem Linienrichter bereitete es offenbar einiges an Kopfzerbrechen, wenn man sich die Bildergalerie genauer ansieht... ;-))
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